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Pleuelstangen (getrennt) auswiegen

Will man den Pleuelstangensatz eines Motors exakt einander angleichen oder muss ein Meistergewicht (siehe "Kurbelwelle auswuchten") berechnet werden, kommt man nicht umhin die Pleuel "getrennt" zu wiegen,
d.h. den Anteil rotierender und oszillierender Massen zu bestimmen.
Das große Ende rotiert mit der Kurbelwelle, das Ende mit dem Kolbenbolzenauge fährt in der Zylinderbohrung auf und ab.
Dabei sind zwei essentielle Dinge zu beachten: das Ergebnis der Wägung muss reproduzierbar sein und die Addition beider Werte muss das Gesamtgewicht der Pleuelstange ergeben.
Ist das nicht der Fall waren alle Bemühungen umsonst.
Also - den Bleistift zwischen Bücher klemmen und die Küchenwaage dazu - geht nicht.
Die Pappscheibe mit Nadel ist auch nur genau, wenn man den Mittelpunkt wirklich trifft und die Pleuelstange nicht kippelt.
Die Mittelpunkte beider Bohrungen müssen exakt auf gleicher Höhe liegen. Ein halber Millimeter nach oben oder unten verändert das Ergebnis.
Stimmen Aufhängungspunkt und Auflagepunkt beim Wiegen nicht genau mit dem "Stichmaß" - dem Augenabstand der Pleuelstange - überein, wird das Ergebnis abermals verfälscht.
Pleuel wirklich genau zu wiegen ist also eine kleine Wissenschaft für sich.
Wer möchte kann es ja einmal versuchen ...
Mit verschiedenen Werkzeugen und Messmethoden sind wir in der Lage Pleuel verschiedenster Bauart korrekt zu wiegen. Das erforderliche Einmessen können und wollen wir hier nicht verraten.

Im Bild eine Aluminium-Pleuelstange eines Methanol-Dragster beim Auswiegen zum Berechnen der Meistergewichte: